Designer, die sich vor allem mit Produkten beschäftigen, werden ein Augenmerk auf die Benutzung, aber auch die Ästhetik legen. Kosten spielen bei einem guten Design zunächst keine Rolle, denn das würde den Prozess nur einschränken. Ein Designer muss frei sein in seiner Kreativität und ist zunächst einmal nur der Gestaltung und der Anwendung verpflichtet. Deswegen werden Designer in den ersten Gesprächen mit einem Auftraggeber nachfragen, welche Anwendung das Produkt haben soll und welchen Nutzen es dem Endkunden bringen soll. Das ist oftmals ein langwieriger Prozess und in der Regel werden zunächst Prototypen anfertigt, die später auf Praktikabilität getestet werden.

Prototypen aus dem Drucker

Die meisten Produktdesigner haben heute die technische Ausstattung, um solche Prototypen am Computer zu entwerfen und dann in einem 3D-Drucker anzufertigen. Allerdings gibt es hier auch Grenzen, zum Beispiel wenn ein Produkt aus Metall sein soll – der 3D-Druck aus Plastik kann dann weder vermitteln, wie das Produkt sich anfühlt noch wie schwer es ist.

Deswegen ist es so wichtig, dass beim Produkt-Design alle Sinne berücksichtigt werden und Designer sich bewusst sind, dass Computer gerade in diesem Bereich ihre Grenzen haben. Nach wie vor werden sie bisweilen eine Gießerei oder einen Metall verarbeitenden Betrieb aufsuchen müssen oder wie früher einen Prototypen aus Ton anfertigen, um zum Beispiel das Gewicht nachzuahmen.

Selten ist der Prototyp auch das Endprodukt. Er ist vielmehr der Anfang eines Prozesse, der iterativ ist und immer wieder Veränderungen mit sich bringt. Erst wenn man am Ende dieses Prozesses angekommen ist, wird sich die Frage stellen, ob und wie ein solches Produkt auch kostengünstig produziert werden kann. Grund ist, dass es sinnvoller ist, die Produktion zu verändern als Abstriche beim Produkt zu machen. Die Firma Apple ist ein gutes Beispiel: Sie hat bestimmte Produktionsverfahren erst erfinden müssen, um die iPhones und iPads so bauen zu können, wie die Designer es verlangt haben.